Clemens Ronnefeld vom Versöhnungsbund weist auf einen interessanten Artikel in der Welt hin, demzufolge das jetzige türkische Vorgehen gegen den Islamischen Staat auf US-Druck geschehen sein soll, nachdem Washington konkrete Beweise für die Unterstützung der Terrorgruppe durch Ankara in die Hände gefallen waren: „Die Türkei bombardiert den IS angeblich wegen des Suruc-Anschlags. Doch das könnte eine länger zurückliegende Vereinbarung mit den USA gewesen sein. […] Der außenpolitische Paradigmenwechsel der Türkei könnte nicht ganz so freiwillig vonstatten gegangen sein, wie Ankara nun vorgibt. Im Mai dieses Jahres führten US-Spezialeinheiten eine Geheimoperation im Osten Syriens durch. […] Die Spezialeinheit konnte Hunderte von Festplatten und Dokumenten beschlagnahmen, die einen bisher nie gekannten Einblick in die Organisationsstruktur des IS lieferten. [D]er britische ‚Guardian‘ schrieb kürzlich unter Berufung auf eine hochrangige Quelle mit Zugang zu dem Material, schon beim jetzigen Stand der Aufarbeitung sei eines unzweifelhaft: Es gab direkte Beziehungen zwischen türkischen Offiziellen und führenden IS-Mitgliedern. ‚Die Verbindungen sind so klar, dass sie tiefgreifende politische Implikationen für die Beziehungen zwischen uns und Ankara haben können‘, so zitiert das Blatt den Beamten. Die Verbindungen der Türkei zu den Extremisten sind nicht überraschend. […] Aber Namenslisten von türkischen Unternehmern und Politikern samt dazugehörigen IS-Kontaktleuten und Unterlagen über Finanztransaktionen der Öl-Deals – das war das Material, das der CIA bislang gefehlt hatte. Auf dieser Grundlage lässt sich politischer Druck erzeugen.“ (jw)