IMI-Aktuell 2015/298

MEADS: Buy German

von: 16. Juni 2015

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Der Rüstungsexperte Marcel Dickow von der „Stiftung Wissenschaft und Politik“ sieht den jüngsten Beschluss zur Anschaffung des taktischen Luftabwehrsystems MEADS aus zwei Gründen kritisch. Einmal handele es sich um ein System, das angesichts knapper Kassen am Bedarf vorbeigehe. MEADS sei für die aktuell am häufigsten Auftretenden Beschussformen „überdimensioniert“: „Da geht es eher um einfache Geschosse, Mörser, Granaten und so weiter, und gegen genau diese Bedrohung ist Meads nicht konstruiert.“ Daneben äußert Dickow den Verdacht, dass die Entscheidung zugunsten von MEADS ohnehin nicht primär von „praktischen“ Erwägungen bestimmt gewesen sei: „Ja das ist letztlich eher eine rüstungspolitische und vielleicht auch eine industriepolitische Entscheidung. Da geht es ja darum, ob man sich eher für Meads entscheidet, oder für Patriot. Technisch gesehen, militärtechnisch gesehen, spielt das wahrscheinlich keine Rolle, zumal die Anforderungen ohnehin so definiert wurden im Vorfeld, dass dann ja auch das Ministerium eigentlich zu dem Schluss gekommen ist, dass man beides machen kann und beides seine Vor- und Nachteile hat. Hier geht es tatsächlich eher um Industriepolitik und darum, ob Geld, das für ein solches System ausgegeben wird, auch im Lande bleiben kann, und das ist bei Meads definitiv gegeben, weil mit MBDA eine deutsche Firma daran beteiligt ist, und bei einem Upgrade des Patriots-Systems wäre das nicht der Fall gewesen.“ (jw)