IMI-Aktuell 2014/373

Leopard-Panzer für Kalif Ibrahim

von: 9. Juli 2014

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In einem Kommentar auf Zeit-online zu deutschen Waffenexporten nach Saudi-Arabien wird bezweifelt, dass die Bundesregierung noch weiß, wer Freund und Feind ist.

„Deutschlands Außenpolitik muss robuster werden — nach allen Richtungen hin. Das ist die Forderung der Stunde. Sie gründet auf einem Missverständnis. Deutschland nämlich tritt außenpolitisch seit Langem schon kraftvoll auf. Oder gibt es etwas Robusteres als den Stahl eines Leopard-Panzers?“

Schien es gestern aus Berliner Sicht opportun, die Saudis gegen Iran aufzurüsten, habe sich die Lage nun aber „dramatisch verändert“, seit die islamistische Isis ein Kalifat ausgerufen hat. Iran könnte nun zum „Partner in einer informellen Kriegskoalition gegen Isis“ avancieren.

„Die deutsche Regierung genehmigt den Waffenexport in die Region in der Annahme, dass man klar zwischen Freund und Feind trennen könne. Das Freund-Feind-Schema im Nahen Osten ist aber völlig durcheinandergeraten.“ Denkbar, dass Saudi-Arabien, das inzwischen 30.000 Soldaten an die Grenze zum Irak verlegt hat, direkt in den Krieg verwickelt wird.

„Möglich, dass dabei deutsche Panzer zum Einsatz kommen. Man stelle sich mal Folgendes vor. Isis-Kämpfer erbeuten im Kampf gegen saudische Truppen Panzer und erzielen danach weitere militärische Erfolge. Und irgendwann wird Kalif Ibrahim in Bagdad einrollen – auf einem Leopard-Panzer deutscher Produktion.“ (an)