IMI-Aktuell 2014/267

Odessa: Medien-Gau

von: 8. Mai 2014

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Vor wenigen Tagen fackelte ein nationalistischer Mob im ukrainischen Odessa ein Gewerkschaftshaus ab, in das sich prorussische Demonstranten zurückgezogen hatten. Dabei kamen 46 Menschen ums Leben, über 200 weitere wurden verletzt (siehe IMI-Aktuell 2014/258). In diesem Zusammenhang hat der deutsche „Qualitätsjournalismus“, der sich bislang bereits durch skandalös einseitige Berichterstattung auszeichnete, einen neuen Tiefpunkt erreicht. Diesmal dadurch, dass die Vorgänge einfach totgeschwiegen werden, wie im Freitag (04.05.2014) kritisiert wird: „Die – bereits zuvor breit kritisierte – Schieflage der Ukraine-Berichterstattung hat mit dem faktischen Nachrichtenstopp in Sachen Odessa einen neuen traurigen Höhepunkt erreicht. Der Verdacht, dass die deutschen Leitmedien längst als Transmissionsriemen eingespannt sind zum Verkaufen der aktuellen Eskalationspolitik, ist nicht neu. Neu ist, dass ein Massaker, das politisch nicht in den Kram passt, gezielt totgeschwiegen, bagatellisiert und in den Hintergrund gespielt wird.“ (jw)