IMI-Aktuell 2014/147

Erler “erschüttert”

von: 6. März 2014

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Der sicher nicht zu den russlandfeindlichsten Regierungsmitgliedern zählende Gernot Erler zeigt sich im Spiegel-Interview “erschüttert” über die russische Ukraine-Politik. Allerdings scheint sich der neue Russland-Koordinator der schwarz-roten Bundesregierung durchaus über die Gründe hierfür im Klaren zu sein: „Die heftige Reaktion Russlands ist nur so zu erklären, dass es die Ereignisse auf dem Maidan als Schockerlebnis betrachtet, als eine unheilvolle Fortsetzung der sogenannten farbigen Revolutionen von 2003, 2004 und 2005 in Georgien, der Ukraine und Kirgisien. Aus Moskaus Sicht wurde die Regierung eines Nachbarlandes, zu dem es gute Beziehungen unterhielt, durch Demonstrationen und Hausbesetzungen gestürzt und in die Flucht geschlagen. Dass Russland darauf unter Umständen militärisch antworten würde, damit habe ich nicht gerechnet.“ Dass die Angelegenheit vom russischen Präsidenten Wladimir Putin exakt so eingeschätzt wird, verdeutlicht dessen ausführliche Pressekonferenz zur Lage in der Ukraine (siehe IMI-Aktuell 2014/143). Irritierend ist dabei lediglich, weshalb sich Erler wundert, dass diese aggressive anti-russische Politik des Westens Moskau nun dazu veranlasst hat, seinerseits mit harten Bandagen vorzugehen. (jw)