IMI-Aktuell 2014/119

Ukraine: IWF-Würgegriff

von: 28. Februar 2014

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Laut dem inzwischen zurückgetretenen Regierungschef Nikolai Asarow gaben die unannehmbaren – und für die Bevölkerung katastrophalen – Forderungen des Internationalen Währungsfonds Ende November 2013 den Ausschlag, das Assoziationsabkommen mit der EU auszusetzen und sich stattdessen Russland zuzuwenden. Im Austausch für einen Kritik sollte das Land die Gaspreise erhöhen, Gehälter einfrieren und Ausgaben kürzen (siehe IMI-Studie 2014/02). Russland hatte zugesagt, der Ukraine 15 Mrd. Euro in Staatsanleihen abzukaufen, um dieselbe Summe will das Land nun den IWF anpumpen. Doch auch diesmal wird dies nicht ohne „schmerzhafte“ Eingriffe ablaufen: „Der Internationale Währungsfonds will zwar helfen – gewährt aber nur dann überlebenswichtige Kredite, wenn es einschneidende Reformen gibt.“ (Spiegel Online, 27.02.2014) Forbes.com (27.02.2014) zitiert in diesem Zusammenhang Vladimir Signorelli, den Präsidenten der Firma Bretton Woods Research LLC, zu neuen ukrainischen Ministerpräsidenten: “Yatsenyuk is the kind of technocrat you want if you want austerity, with the veneer of professionalism. […] He’s the type of guy who can hobnob with the European elite. A Mario Monti type: unelected and willing to do the IMFs bidding.” (jw)