Den mittlerweile beschlossenen EU-Militäreinsatz in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) bezeichnet Außenminister Frank-Walter Steinmeier als eine „Überbrückungsmission„. Die Grundidee solcher Überbrückungseinsätze ist schon älter und wurde in der IMI-Broschüre „Die UN und der neue Militarismus“ folgendermaßen kritisiert: „Wolf Kinzel empfiehlt in einer Studie der Stiftung Wissenschaft und Politik einen ‚Dreiklang von AU, EU-Battlegroups und UN-Friedenstruppen‘ als zukunftsfähiges Modell. Dabei sollen in einem Interventionsfall zuerst EU-Battlegroups zur ‚raschen Gefahrenabwehr‘ eingesetzt werden, bevor die Truppen der AU ‚mit größeren Kontingenten ‚Boots on the ground‘, also in Form leichter Infanterie‘, die Lage übernehmen und schließlich der Einsatz an eine ‚nachhaltige Stabilisierungstruppe‘ der UN übergeben wird. Dieses so genannte Bridging Model ermöglicht es der EU, die Agenda zu setzen, wann, wo und wie interveniert wird. Wer zuerst im „kleinen“ Kontingent agiert, wird kaum Verluste erleiden. Nur der, der auch bleiben soll, der die Infanterie im Land stellen und der den Konflikt ‚nachhaltig‘ mit Waffengewalt befrieden soll, verliert Menschenleben und ist auch verantwortlich für das zwangsläufige Scheitern einer gedachten „nachhaltigen“ militärischen Befriedung jeglichen Konfliktes.“ (jw)