China hat unlängst eine Flugverbotszone – die „East China Sea Air Defense Identification Zone“ – über den auch von Japan beanspruchten Senkaku-Inseln ausgerufen, was in der Folge zu heftigen Konflikten mit Tokio geführt hat. Natürlich nur zur „reinen Routine“ hat China nun seinen einzigen Flugzeugträger und zwei Zerstörer in Richtung der Inselgruppe geschickt, wie das Handelsblatt (26.11.2013 via 9-11-bpb-newsletter) berichtet. Geopolitiker wie Felix Seidler vom „Institut für Sicherheitspolitik Kiel“ (ISPK) werten diese Entwicklung als „Niederlage ersten Ranges“: „Was aus Pekings Sicht im Ostchinesischen Meer funktioniert hat, könnte im Südchinesischen Meer folgen. Die richtige Reaktion der USA wäre jetzt, einen Flugzeugträger mit laufenden Starts und Landungen durch Chinas Überwachungszone fahren zu lassen, um Peking in die Schranken zu weisen. Kommen aus Washington nichts als Worte, wird Peking weiter die amerikanischen Grenzen austesten. Dass China in Asien diesen Schachzug gewagt und neuen Handlungsspielraum gewonnen hat, ist die wahre geopolitische Pleite des Westens.“ So Besorgnis erregend die Entwicklungen in Ostasien auch sind, inwieweit militärisches Säbelrasseln für deren Beilegung hilfreich ist, ist doch sehr fraglich. Zumal wenn Seidler unter Bezugnahme auf James Rogers, der sich als imperialer EU-Raumpolitiker einen Namen gemacht hat (siehe IMI-Studie 2011/15), eine deutsche Militärbasis im indischen Ozean – bevorzugt auf der Insel Diego Garcia – fordert, um von dort auf welche Weise auch immer auf die Konflikte in Ostasien einwirken zu können. (jw)