Um höhere Rüstungsbudgets und weitere Unterstützungsformen zu erreichen, versucht die Rüstungslobby derzeit vor allem die ökonomische und arbeitsplatztechnische Bedeutung ihrer Branche zu betonen (sprich: massiv zu übertreiben). Selbst manchen Rüstungslobbyisten ist das inzwischen etwas peinlich. So relativiert der Insidernewsletter „Europe Diplomacy & Defence“ (Nr. 652, 14.11.2013), eine starke und unabhängige Rüstungsindustrie sei wichtig, um unabhängig Kriege führen zu können. Deren ökonomische Bedeutung sei allerdings überschaubar: “Far be it for me to question the importance of a defence technological and industrial base to ensure our autonomy, but one has to be honest: the combined turnover of the European defence industries does not exceed €100 billion, whereas Volkswagen alone has a turnover of over €150 billion annually.” Für Deutschland hatte schon vor einiger Zeit eine Studie der Rosa-Luxemburg Stiftung betont: „Der Umsatz der Rüstungsindustrie in Deutschland (2011 waren das nach Angaben des Bundesverbands der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie – BDSV – 28,3 Mrd. Euro), macht gerade mal 1,1 Prozent des gesamten Bruttoinlandsprodukts aus (das sind die Werte, die pro Jahr neu geschaffen werden). Setzt man den Exportwert der Rüstung (12,5 Mrd.) in Beziehung zum Gesamtexport der deutschen Wirtschaft, so landen wir sogar bei unter einem Prozent.“ (jw)