IMI-Aktuell 2013/183

Indonesien: Panzerdeal wackelt

von: 5. Juni 2013

Drucken

Hier finden sich ähnliche Artikel

In IMI-Aktuell 2013/144 wurde darauf hingewiesen, dass selbst rüstungsnahe Kreise offen einräumen, dass die 104 deutschen Leopard-2-Panzer, die an Indonesien geliefert werden sollen, vollkommen nutzlos sind. Diese Einschätzung bekräftigte nun auch der ehemalige indonesische Staatspräsident B. J. Habibie, der im Hamburger Abendblatt (01.06.2013) kräftig vom Leder zog: „Ich halte das Panzergeschäft für sinnlos. Wir brauchen die Leopard-Panzer nicht. Sie wiegen 60 Tonnen. Sie sind viel zu schwer für unsere Straßen und Brücken. Sie machen alles kaputt. Wir haben in Indonesien eine eigene Panzerproduktion. Diese Panzer sind leicht, sie wiegen zwölf bis 15 Tonnen. […] Wir sind ein maritimer Kontinent aus 17.000 Inseln. Die Entfernung von Ost nach West beträgt über 5500 Kilometer – weiter als von New York nach San Francisco. Wie sollen die Panzer im Falle einer ausländischen Bedrohung von einer auf die andere Insel kommen? Dazu brauchte man entsprechende Schiffe.“

Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass der Panzerdeal innerhalb Indonesiens zunehmend in die Kritik gerät, wie das Abendblatt schreibt. „Das Parlament schiebt die letzte Entscheidung über den Waffendeal seit Wochen vor sich her. Die Zustimmung der Abgeordneten werde immer unwahrscheinlicher, heißt es aus informierten Kreisen.“ (jw)