IMI-Aktuell 2013/175

Kampfdrohnen via Deutschland

von: 3. Juni 2013

Drucken

Hier finden sich ähnliche Artikel

In einem Bericht auf heise.de wird die Vermutung geäußert, dass das Air Operations Center (AOC) der US-Luftwaffe in Ramstein nicht nur für Kampfdrohneneinsätze in Afrika eine Rolle spielt, sondern möglicherweise auch für „gezielte Tötungen“ in Pakistan und Afghanistan. In Ramstein sollen danach auch Drohneneinsätze der US-Regionalkommandos EUCOM und CENTCOM koordiniert werden, die für Osteuropa, den Nahen Osten und Zentralasien zuständig sind.

Außerdem scheint Ramstein auch zentral für den Drohnentransport in die Einsatzgebiete zu sein. Vom US-Stützpunkt aus sollen die zerlegten Drohnen in Containern („Sarg“) verpackt in einer Maschine vom Typ C-130 Hercules zum Zielort geflogen werden.

In einem Kommentar auf der Website der Süddeutschen Zeitung, „Deutschland, ein Tatort“, schreibt Heribert Prantl über zwei mögliche Schlussfolgerungen aus den Enthüllungen über die Koordinierung von illegalen Tötungsaktion mit Kampfdrohnen von US-Stützpunkten in Deutschland aus:

„Entweder die Bundesrepublik ist nicht wirklich souverän – dann ist sie arm dran. Oder Deutschland ist ein williger Helfer bei Straftaten und Menschenrechtsverletzungen. Dann machen sich die Regierenden strafbar.“ Und die Konsequenzen sind für ihn klar: „Einem sogenannten Realpolitiker mag die Vorstellung lustig vorkommen, dass ein deutscher Staatsanwalt in den Kelley Baracks von Stuttgart-Möhringen aufkreuzt, um US-Soldaten vom Regionalkommando Africom als Beschuldigte zu vernehmen. Das ist aber nicht lustig, sondern recht.“ (an)