IMI-Aktuell 2013/157

Spanisches U-Boot: Abgesoffen

von: 24. Mai 2013

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Große Rüstungsprojekte scheinen geradezu routinemäßig aus dem Ruder zu laufen. Während in Deutschland gerade die Debatte um den Euro-Hawk auf Hochtouren läuft, berichtet Telepolis (24.05.2013) über ein ähnlich spektakuläres Pannenprojekt in Spanien. Der Rüstungsschmiede Navantia war der Auftrag erteilt worden, vier U-Boote im Gesamtwert von 2,2 Mrd. Euro zu bauen. 530 Mio. sind schon ausgegeben worden und das erste Boot hätte bereits 2012 den spanischen Streitkräften übergeben werden sollen. Nach diversen Verzögerungen hätte die Auslieferung dann 2015 erfolgen sollen – auch das wird aber nichts. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass das U-Boot ein Übergewicht von 75 bis 100 Tonnen hat: „Das scheint bei einem Gewicht von 2.200 Tonnen nicht viel. Doch die Fettleibigkeit macht daraus ein Einweg-U-Boot. Beim Tauchgang würde es auf den Meeresgrund absinken.“ Verwiesen sei in diesem Zusammenhang auf die kürzlich erschienene Studie „Guns, Debt and Corruption. Military Spending and the EU crisis“, die sich kritisch mit der Rolle von Rüstungsausgaben und der EU-Krise beschäftigt und die in IMI-Aktuell 2013/136 vorgestellt wurde. (jw)