Wie vorsichtig alle Beteiligten vor voreiligen Schlüssen und Reaktionen bezüglich den der Regierung zugeschriebenen Giftgasangriffen in Syrien sein sollten, zeigen Aussagen der renommierten schweizerischen Juristin Carla del Ponte, die von der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti (06.05.2013) wiedergegeben wurden.
Die ehemalige Chefin der Schweizer Staatsanwaltschaft geht als Mitglied der Uno-Sonderkommission für Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen in Syrien davon aus, dass die Giftgasangriffe von der Opposition verübt wurden: „In einem Interview für die Schweizer Fernseh- und Radioanstalt ‚Radiotelevisione Svizzera‘ stellte sie fest: Ausgehend von den Angaben, die die Kommissionsmitglieder nach ihren Besuchen in an Syrien angrenzenden Ländern bekommen haben, könne man den Schluss ziehen, dass ‚die Opposition und nicht die Regierung‘ C-Waffen, speziell Sarin, eingesetzt hätten. Entsprechende Zeugenaussagen haben die Mitglieder der Kommission von ‚Ärzten, Betroffenen und Mitarbeitern von Feldspitälern‘ bekommen. Sie räumte ein, dass diese Angaben ‚keine unbestreitbaren Beweise‘ sind. Die Ermittlungen seien ‚noch weit vom Abschluss entfernt‘“. (jw)