IMI-Aktuell 2013/112

Humanitäre Hilfe

von: 26. April 2013

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Frank Dörner fordert in einem Beitrag in der SZ mit dem Titel „Gefährlicher Etikettenschwindel“ (25.04.2013, S. 2) von der Politik, gerade auch in Deutschland, dass sie die Unabhängigkeit der humanitären Organisationen anerkennen und öffentlich verteidigen solle. Im Folgenden sind Auszüge des Geschäftsführers der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen in Deutschland wiedergegeben. Seine Hauptaussage lautet: „Der Begriff humanitäre Hilfe und auch die Hilfsorganisationen selbst werden zunehmend von der Politik instrumentalisiert – zum Schaden hilfsbedürftiger Menschen auf der ganzen Welt.“ Denn: „Humanitäre Hilfe ist kein Instrument der Außenpolitik.“ Die Analyse: „Nun wurden Militäreinsätze in den vergangenen zwei Jahrzehnten immer wieder als „humanitär“ bezeichnet, um sie für die Öffentlichkeit (…) akzeptabel zu machen – oder um (…) Sympathien zu wecken. (…) Damit wird ein Begriff, der zumindest annähernd klar definiert war, missbraucht. Denn wenn Soldaten in ein fremdes Land einmarschieren, dann sind sie Abgesandte von politischen Akteuren. Sie sind nicht unparteilich, unabhängig und neutral. Dieser Etikettenschwindel, der falsche und inflationäre Gebrauch von „humanitär“, schadet den humanitären Organisationen, denn sie müssen als neutrale Ansprechpartner erkennbar und anerkannt sein.“ Sowie: „Bleibt das Argument, dass militärische Interventionen notwendig seien, um Hilfsorganisationen zu schützen. Dieses Argument ist falsch, Militärpräsenz schadet unserer Arbeit.“ (mh)