Nachdem Josef Joffe kürzlich im Handelsblatt (siehe IMI-Aktuell 2013/070) sich noch über die „linken Bellizisten“ echauffiert hatte (allerdings vor allem deshalb, weil sie ihre Kriegsbegeisterung nicht mit dementsprechenden Forderungen nach einem höheren Militärhaushalt flankieren), geht nun der Spiegel (13/2013) den umgekehrten Weg.
Das Magazin titelt „Die zaghaften Deutschen“ und kritisiert gleich im anschließend en Untertitel die Bundesregierung scharf: „Seit 20 Jahren ist die Bundeswehr an Kampfeinsätzen im Ausland beteiligt. Schrittweise gewöhnte die rot-grüne Regierung das Land an eine neue Normalität. Doch nun ist ausgerechnet Schwarz-Gelb dabei, das Erreichte wieder zu verspielen.“ Weiter geht’s dann im Haupttext etwa mit folgendem Absatz: „Die Enthaltung in Libyen, das Minimalprogramm in Mali, die Passivität in Syrien – um jeden Preis geht es darum, ein militärisches Engagement zu vermeiden. Für das internationale Ansehen Deutschlands ist das fatal.“
Das ist zwar auf etwas andere Art verquer als das, was Joffe zusammenschreibt, aber eben auch verquer – und zwar ziemlich! (jw)