Pressebericht - in Radio Z, 19.07.2006
„Die deutsche Regierung verhindert eine EU-Position zum Libanonkonflikt“
von: Michael Liebler (Radio Z) / Claudia Haydt | Veröffentlicht am: 20. Juli 2006
Die Nahostspezialistin der Tübinger Informationsstelle Militarisierung zeigt sich besorgt über die Eskalation des Libanonkonflikts. Claudia Haydt fordert massiven Druck auf Israel und Hisbollah.
Vor einer Woche begann die Offensive Israels im Libanon unter dem Namen „Angemessener Preis“.
Die israelische Luftwaffe bombardiert den internationalen Flughafen von Beirut und einen Vorort der libanesischen Hauptstadt, der als Hochburg der Hisbollah gilt als Reaktion auf die Entführung von 2 israelischen Soldaten.
Die Hisbollah antwortet mit dem Abfeuern von Raketen auf israelische Ziele unter anderem auf Haifa. Der Name „Angemessener Preis“ für die Militärperation soll der Libanesischen Bevölkerung klarmachen, dass sie die Rechnung dafür zu zahlen hat, dass Hisbollah-Milizen seit Jahren Angriffe auf Israel durchführen, ihre Entwaffnung durch Libanon unterbleibt, und massive Unterstützung von Einwohnern derjenigen Gebiete erhält, in der die Hisbollah einen Staat im Staate errichtet hat.
Die Kritik an der Hisbollah ist in der nichtislamischen Welt nahezu einhellig. Die radikal-islamische Organisation hat sich die Vernichtung Israels auf die Fahnen geschrieben. Die Kritik an Israels Vorgehen, in dessen Folge ca 300 Tote im Verlauf einer Woche zu beklagen sind, ist hingegen nur mäßig. Die USA gaben Israel sogar eine weitere Woche Zeit, ihre Angriffe fortzusetzen um die Hisbollah zu zerschlagen.
Doch am Erfolg dieses Unterfangens zweifeln nicht wenige. Zu den ZweiflerInnen gehört auch die Nahostspezialistin der Tübinger Informationsstelle Militarisierung Claudia Haydt. Für Europaradio sprach mit ihr Michael Liebler: