IMI-Aktuell 2025/561

Marineaufklärer: USA statt EU-Projekt

von: 13. Oktober 2025

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Wie German-Foreign-Policy berichtet, die Bundeswehr hätte ihre ersten Seefernaufklärer vom Typ P-8A Poseidon vom Flugzeugbauer Boeing erhalten. Die Flugzeuge sollen wohl insbesondere in der Ostsee und dem Nordatlantik zur Überwachung und zum Aufspüren von russischen U-Booten eingesetzt werden. Damit sei der ursprünglich geplante deutsch-französischen Seefernaufklärer MAWS ersetzt worden, was GFP einen „Rückschlag für die Schaffung einer eigenständigen europäischen Rüstungsindustrie“ nennt.

Wie bei früheren Anschaffungen aus den USA, für die europäische Produkte in der Diskussion waren, wurde das Argument angebracht, die europäischen Alternativen dauerten zu lange: so wurden für die atomare Teilhabe 35 US-Jets vom Typ F-35 statt Eurofighter angeschafft, da die F-35 bereits für US-Kernwaffen zertifiziert seien und der Eurofighter dafür erst den Zertifikationsprozess durchlaufen müsse. Beim Aufbau des europäischen Flugabwehrschilds (European Sky Shield Initiative, ESSI) setzte Berlin auf das US-System Patriot, da dieses im Vergleich zum französisch-italienischen SAMP/T System „bereits in Einsätzen erprobt“ sei. (pf)