Die nigrische Putschregierung hat den französischen Botschafter, Sylvain Itté, aufgefordert das Land zu verlassen, nachdem sich dieser weigerte, den Außenminister der Übergangsregierung zu treffen und sich dort bezüglich der „Handlungen der französischen Regierung, die den Interessen des Nigers zuwiderlaufen“ zu rechtfertigen. Die französische Regierung lehnt die Entscheidung jedoch ab. Die Regierung sei nicht befugt einen Botschafter auszuweisen, der vom demokratisch gewählten Präsidenten, Mohamed Bazoum, akkreditiert wurde. Als die Putschisten in Mali und Burkina Faso die französischen Botschafter ihres Landes im Januar 2022 und respektive Januar 2023 auswiesen, akzeptierte Frankreich die Entscheidungen defacto. Nun scheint der Elyséepalast die Konfrontation zu bevorzugen.
Meldungen, dass auch der nigerianischem, der deutsche und US-amerikanische Botschafter ausgewiesen würden, dementierte das nigrische Außenministerium jedoch. In den sozialen Medien kursierende Briefe, die dies zu bezeugen suchen, seien Fälschungen. Laut RFI habe jedoch Putschistenführer Tchiani selbst die Ausweisung der Botschafter angeordnet, sei aber dann von anderen Generälen zurückgepfiffen worden, die meinen, man solle zwar Distanz von Frankreich nehmen aber nicht mit den anderen westlichen Regierungen brechen, da man sie noch brauche.