Im Rahmen eines Webinars wurde am 10.11.2022 von den britischen Scientists for Global Responsibility (SGR) anlässlich der COP27 ein mit neuer und umfassender Methodik erstelltes Arbeitspapier zur Abschätzung der globalen Emissionen des Militärs vorgestellt. Autoren sind Dr. Stuart Parkinson (Executive Director SGR) und Linsey Cottrell (CEOBS).
Die neue Methodik besteht in dem Abgleich von vier Datensätzen:
1. Kopfzahl des aktiven Militärs, die für alle Hauptländer verfügbar ist
2. Stationäre Emissionen pro Kopf
3. Relation von „stationären“ zu „mobilen“ Emissionen
4. Multiplikator für Lieferketten
In der Zusammenfassung (deutsche Übersetzung) heißt es: „Aufgrund einer sehr lückenhaften Datenlage ist es schwierig, den weltweiten Gesamtausstoß von Treibhausgasen (THG) durch das Militär abzuschätzen. In dieser Studie beschreiben wir eine innovative neue Methode, um aktualisierte Schätzungen für globale und regionale militärische THG-Emissionen zu erstellen. Wir kommen zu dem Ergebnis, dass der gesamte militärische CO2-Fußabdruck etwa 5,5 % der globalen Emissionen ausmacht. Wären die Streitkräfte der Welt ein Land, würde diese Zahl bedeuten, dass sie den viertgrößten nationalen CO2-Fußabdruck der Welt haben – größer als der von Russland. Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit für Maßnahmen zur systematischen Erfassung militärischer Emissionen, als auch zur Verringerung des damit verbundenen CO2-Fußabdruckes, zumal diese Emissionen infolge des Ukraine-Krieges erheblich zunehmen werden.“ (khp)