Neues Buch:

Im Rüstungswahn

Deutschlands Zeitenwende zu Aufrüstung und Militarisierung

von: 14. Oktober 2022

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Jürgen Wagner
Im Rüstungswahn
Deutschlands Zeitenwende zu Aufrüstung und Militarisierung
Neue Kleine Bibliothek 316, 212 Seiten
Das Buch ist sehr gerne zum Preis von €16,90 (inkl. Porto) über die IMI bestellbar: imi@imi-online.de

Rezensionen: Neues Deutschland, German-Foreign-Policy.com, junge Welt

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INHALTSVERZEICHNIS

Einleitung
1. Vom Kalten Krieg zu Neuen Weltmachtansprüchen
1.1 De-Militarisierung und Re-Militarisierung
1.2 Enttabuisierung des Militärischen: Von der »Verteidigung« zur Intervention
1.3 Kurzes Intermezzo: Die Kultur der militärischen Zurückhaltung
1.4 Neue Macht – Neue Verantwortung – Neue Weltmachtansprüche

2. Interessen – Macht – Rüstung – Industrie
2.1 Systemadministration: Rohstoffe und Handelswege
2.2 Systemkonkurrenz: Neoliberalismus vs. Staatskapitalismus
2.3 USA: Partner und Rivale
2.4 Die machtpolitische Bedeutung der Rüstungsindustrie

3. NATO und EU: Rüstungsplanung und die Rückkehr der Machtpolitik
3.1 NATO: Paradigmenwechsel in der Rüstungsplanung
3.2 Europa: Kompass Richtung Großmachtkonkurrenz
3.3 Deutschland und die Rückkehr der Machtpolitik I: Russland
3.4 Deutschland und die Rückkehr der Machtpolitik II: China

4. Bundeswehr 4.0: Umbau für den Neuen Kalten Krieg
4.1 Weißbuch – Konzeption– Fähigkeitsprofil: Großverbände und Großmachtkonkurrenz
4.2 Heerespapier: Wie kämpfen die Landstreitkräfte künftig?
4.3 Angriffspfeil Nord: Großverbände
4.4 Angriffspfeil Süd: Digitalisierung

5. Industrie: Agenda Rüstung
5.1 Basics: Rüstungsindustrie in Deutschland
5.2 Agenda Rüstung: Zu teuer, zu spät und kaputt!
5.3 Perfekt orchestriert: Die »Schrotthaufen-Debatte«
5.4 Strategiepapier zur Stärkung der Verteidigungsindustrie
5.5 Europäisierung und Konsolidierung des Rüstungssektors
5.6 Freie Bahn für Waffenexporte

6. Deutschland: Militaristische Trendwenden
6.1 Trendwende Personal: Aufwuchs des (Reserve)Heeres
6.2 Trendwende Fläche: Gegenkonversion
6.3 Trendwende Material: Rüstung für Großmachtkriege
6.4 Trendwende Finanzen: Märchen, Erpressungsversuche und ungedeckte Schecks
6.5 Trendwenden: Viel Lärm um wenig?

7. Zeitenwende: Historische Finanzspritze per »Sondervermögen«
7.1 Chronisch unterfinanziert?
7.2 Sondervermögen: Grundgesetzliche Aufrüstung
7.3 Kriegskredit mit Fokus Bundeswehr
7.4 Countdown bis 2027

8. Rüstung – Rüstung – Rüstung: Die Projekte
8.1 „Dimension Luft“: 33,5 Mrd. Euro
8.2 „Dimension See“: 8,8 Mrd. Euro
8.3 „Dimension Land“: 16,6 Mrd. Euro
8.4 „Dimension Führungsfähigkeit/Digitalisierung“: 20,7 Mrd. Euro

9. Die Zeitenwende als Militarisierungstreiber
9.1 Renaissance der Atomwaffen
9.2 Blankoscheck für Europas Rüstungsgroßprojekte
9.3 Rüstungsexporte als Kampfinstrument
9.4 Neues NATO-Streitkräftemodell– Aufrüstung der Ostflanke
9.5 Divisionen 2025 und 2027 – Großverbände im Eiltempo
9.6 Kontinuität und Zeitenwende: Führungsmacht Deutschland

10. Zeitenwende und Turbo-Militarismus
10.1 Auf dem Weg zum Rüstungskomplex: Lobby statt Demokratie
10.2 Militarisierung und Rekrutierung
10.3 Rüstung statt Soziales
10.4 Rüstung – Klima – Armut – Krieg
10.5 Mehr Sicherheit durch Militarisierung?

Fazit: Der Countdown läuft – Gegen die Zeitenwende zum Turbo-Militarismus!

Bestellbar unter imi@imi-online.de

Antext:

Die Bundesregierung hat das größte Aufrüstungsprogramm seit Jahrzehnten vom Zaun gebrochen. Diese »Zeitenwende« (Olaf Scholz) wurde schon vor dem russischen Angriff auf die Ukraine von langer Hand vorbereitet: Politisch durch immer offener artikulierte Großmachtansprüche; militärisch durch einen Umbau der Bundeswehr, bei dem die Bildung von Großverbänden im Zentrum steht; und industriell durch die »Agenda Rüstung«, die auf die massive Stärkung der Waffenindustrie abzielt. Demnach steht die »Zeitenwende« zwar in der Kontinuität dieser Entwicklungen, sie forciert sie aber in einem Ausmaß, das Deutschland nachhaltig zu verändern droht: Innenpolitisch ist mit einem deutlichen Erstarken des militärisch-¬industriellen Komplexes zu rechnen. Gleichzeitig wird das Land in die Riege der Top-Rüster aufsteigen und damit eine »Kultur der militärischen Zurückhaltung« wohl endgültig ad acta legen. Zugleich werden immense Ressourcen verschleudert, die dringend für die Bewältigung der zahlreichen Großkrisen – Klima, Gesundheit, Armut – benötigt werden. Daher ist es nötig, die Alternativen zu Aufrüstung und Militarisierung auszuloten – die Zeit dazu drängt: Das 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen soll bis 2026 reichen, eine Debatte über dessen Verstetigung steht damit ins Haus.

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