„Zustimmung zu Friedenseinsätzen hoch“, meldet die Redaktion von ZDF Heute in einem aktuellen Online-Beitrag. Genauer wird dort angegeben: „73 Prozent der Befragten finden eine Beteiligung richtig, nur 21 Prozent lehnen sie ab“. Anders sieht es jedoch aus, wenn etwa nach dem derzeit größten Auslandseinsatz der Bundeswehr (außerhalb des NATO-Bündnisgebietes) gefragt wird: „Was den konkreten Bundeswehreinsatz in Mali angeht, zeigt sich aber ein anderes Bild: es überwiegt die Meinung, dass der Einsatz beendet werden sollte. Hier sprachen sich nur 28 Prozent der Befragten dafür aus, den Friedenseinsatz in Mali fortzusetzen. 35 Prozent sind für eine Ende des Bundeswehr-Einsatzes […]. 27 Prozent hatten nach eigener Angabe von dem Einsatz noch nichts gehört, zehn Prozent sind in der Frage einer Fortsetzung des Einsatzes unentschieden“.
Unter einem Link auf die Adresse „https://forschungsgruppe.de“ werden „Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen“ angekündigt – diese sind dort allerding nicht leicht oder gar nicht auffindbar.
Im ZDF-Beitrag selbst wird der Einsatz der Bundeswehr in Mali (de facto sind es mindestens zwei getrennte Bundeswehreinsätze) als „Friedenseinsatz“ bezeichnet – obgleich dieser Begriff äußerst unscharf ist und v.a. für die Militär-Ausbildungsmission der EU (EUTM Mali) kaum zutreffend sein dürfte. Die UN-Mission MINUSMA wird zugleich als „Blauhelm-Mission“ bezeichnet – was durchaus üblich, aber ebenfalls unscharf ist. Als die UN-Peacekeeping Forces 1988 den Friedensnobelpreis erhielten, handelte es sich dabei noch ganz überwiegend um Einheiten, die nach Kapitel VI der UN-Charta entsandt wurden und als Ausdruck ihrer Neutralität blaue und damit gut erkennbare Helme trugen. MINUSMA operiert auf Grundlage von Kapitel VII – die hierin eingesetzten Bundeswehrsoldaten tragen im Regelfall keine blauen Helme, sondern Flecktarn.