Der ehemalige US-Marineinfanterist Scott Ritter, der sich schon als ehemaliger UN-Waffeninspekteur kritisch im Vorfeld des US-Angriffs auf den Irak äußerte, meldet sich nun bei RT Deutsch zum Großmanöver Defender 2020 zu Wort: „Diese Übung mit dem Codenamen US DEFENDER Europe 2020 stellt den Höhepunkt der mehr als sechsjährigen Arbeit des US-Militärs zum Wiederaufbau seiner Fähigkeit zu Bodenoffensiven in Europa dar, die mit dem Abzug der letzten schweren Waffen der US-Streitkräfte im Jahr 2013 verloren ging. […] Ein großer Bodenkrieg in Europa wurde im russischen Militärdenken nicht mehr berücksichtigt. Dies änderte sich jedoch, als die NATO mit dem Ausbau ihrer Streitkräfte in Polen und im Baltikum begann. Russland reaktivierte die 1. Gardepanzerarmee und die 20. Gardearmee und schuf damit einen mächtigen Offensivmechanismus, der darauf ausgerichtet war, alle möglichen aggressiven Vorstöße der NATO in den Westen Russlands zu vereiteln. Die russischen Streitkräfte in der Exklave Kaliningrad wurden ebenfalls verstärkt. […] Die USA und die NATO können noch so viel darüber reden, dass Übungen wie US DEFENDER Europe 2020 den Kontinent stabiler und sicherer machen, und wie durch diese eine europäische Abschreckung gegen jede mögliche russische Aggression an Gewicht gewinnt. Doch es kann keine Abschreckung geben, wenn nicht beide Seiten bereit sind, auf die Schritte des anderen zu reagieren.“ (jw)