IMI-Aktuell 2019/294

Verteidigungsfonds: Verkürzte Kritik

von: 22. Mai 2019

Drucken

Hier finden sich ähnliche Artikel

So erfreulich es ist, dass seit einiger Zeit das ein oder andere bekanntere Magazin (ein wenig) kritisch über den geplanten „Europäischen Verteidigungsfonds“ berichtet, so ärgerlich ist es, dass dabei wesentliche Kritikpunkte meist ausgespart werden. Fast nirgends ist zum Beispiel die Rede von der grundlegenden machtpolitischen „Logik“, die dem Fonds zugrunde liegt (siehe IMI-Analyse 2018/25). Und auch dass – im freundlichst formulierten Fall – einiges dafür spricht, dass der Fonds schlichtweg illegal ist, wird zumeist ausgespart (Siehe IMI-Standpunkt 2019/004). Allenfalls die nicht-existente demokratische Kontrolle sowie die potenzielle Förderung autonomer Waffen wird in den Blick genommen. Beispielhaft dafür ist ein heute auf Nature erschienener Beitrag: „Smart drones and artificial intelligence are part of the European Union’s plans for defensive research, but many academics oppose the programme. […] The EU is about to drastically increase its spending on military research, following a vote by the European Parliament last month to approve €4.1 billion (US$4.6 billion) for this purpose for the period 2021–27. […] But the move is controversial. Even people who favour the increased investment worry that the EU does not yet have clear defence goals and so the research funding could miss its target. And few academics have engaged with the programme yet. In fact, more than 1,000 researchers have signed a petition challenging the EU’s move into military research and criticizing the fund’s lack of transparency and oversight.” (jw)