Die Erhöhungen des Militärhaushaltes war in den letzten Jahren bereits gruselig genug, richtig übel wird es aber, sollte die im letzten Ausgabenplan gegenüber der NATO gemeldete und von Merkel und von der Leyen vielfach untermauerte Zusage, 2024 1,5% des BIP ausgeben zu wollen, in die Tat umgesetzt werden. Laut Augengeradeaus sieht die Planung der Eckwerte nun Erhöhungen vor, die deutlich unter diesem Ziel bleiben: „Nach dem Eckwertevorschlag des Finanzministeriums von Mitte Februar [ist folgender] Verteidigungshaushalt vorgesehen: Von 42,93 Milliarden Euro im kommenden Jahr über 44,26 Milliarden im Jahr 2021 und 44,59 Milliarden im Jahr 2022 auf dann 44,25 Milliarden Euro 2023. Für den politisch gesetzten Sprung auf die 1,5 Prozent wären dann 2024 mehr als zehn Milliarden Euro zusätzlich erforderlich – eine kaum realistische Aufstockung. Der Streit ist damit absehbar – zumal die Verteidigungsministerin für die kommenden Jahre massive Investitionswünsche angemeldet hat. […]Allein für das Jahr 2023, ein Jahr vor dem von der Kanzlerin zugesagten Erreichen der 1,5-Prozent-Marke, machen die Veranschlagungen aus von der Leyens Haus mit 54,7 Milliarden Euro fast 10,5 Milliarden mehr aus als die Planungen aus dem Haus von Olaf Scholz.“
Allerdings ist bei den Eckwerten angesichts des immer selben Spiels der letzten Jahre Vorsicht angebracht: Kurz vor knapp wurden jedes Mal die Ausgaben für das kommende Jahr noch einmal mit dem Argument deutlich aufgestockt, in den folgenden Jahren würden die Steigerungen ja nicht mehr so drastisch ausfallen. Und im Jahr darauf wurden die Eckwerte dann weitgehend neu geplant und das Spiel wiederholt. (jw)