In seinem Artikel beschreibt Florian Rötzer für Telepolis die genaue Entwicklung der aktuellen Militarisierung in Schweden, die sowohl die Erhöhung des Verteidigungsetats als auch die Wiedereinführung der Wehrpflicht umfasst: „Schweden ist spätestens seit dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts wie viele andere Staaten wieder in die Aufrüstungsphase seines Militärs eingetreten. Im Oktober 2014 war angeblich ein russisches U-Boot vor der Küste gesichtet worden. Man sprach hysterisch von einer natürlich russischen „Unterwasseroperation“. 2015 wurde angeblich ein weiteres U-Bot entdeckt. Das hat die Rufe verstärkt, dass Schweden doch in die Nato eintreten soll (Finnland und Schweden: Das Ende der Neutralität?), und zu einer Erhöhung der Verteidigungsausgaben geführt. Beides stellte sich allerdings als Falschalarm heraus. Das U-Boot von 2015 war ein Glasfaserboot, das russische U-Boot von 2014 soll nach dem schwedischen Verteidigungsministerium ein deutsches gewesen sein (Enten und U-Boote).“
Doch die Klarstellung, dass es sich zu keiner Zeit um russische U-Boote handelte, reichte nicht, um dem Militarisierungsprozess zurück zu drehen – seit 2017 besteht wieder die Wehrpflicht – „modern und genderneutral“ – und immer mehr Geld wird in den Verteidigungshaushalt gesteckt, der sich gegen Russland wappnen müsse: „Das Budget soll also von jetzt 53 Milliarden Kronen auf 115 Milliarden im Jahr 2035 nach den Vorstellungen des Militärs angestiegen sein. Auch die Truppenstärke soll bis dahin von jetzt 50.000 auf dann 120.000 mehr als verdoppelt werden.“ (ja)