IMI-Aktuell 2017/513

Raqqa: Drohnenkrieg

von: 24. August 2017

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Florian Rötzer schreibt über den Kampf um Raqqa und wie eng dabei Einheiten der kurdisch dominierten SDF, US-Spezialkräfte und von Nevada aus gesteuerte Kampfdrohnen zusammenarbeiten. Die SDF-Kommandeure könnten etwa auf sog. „Rover“ im Gefecht live mitverfolgen, was die Drohnen aus der Luft gerade aufnähmen und dann entweder selbst, oder durch US-Spezialkräfte Luftunterstützung anfordern. Dabei kämen die drohnengestützen Raketen mittlerweile auch sehr nah an Verbündeten Bodentruppen zum Einsatz, ein US-Drohnenpilot habe ausgesagt, „dass er einen Scharfschützen, der sich hinter einem Fenster in einem dreistöckigen Gebäude aufhält, treffen könne“.
Erneut entpuppt sich die Warnung der Technikphilosophin Jutta Weber aus dem Jahre 2013 als weitsichtig. Damals schrieb sie in einer Publikation der Böll-Stiftung (siehe IMI-Analyse 2014/07): „Paradoxerweise produzieren aber gerade diese Präzisionswaffen – wie zum Beispiel Roboterdrohnen für gezielte Tötungen – mehr zivile ‚Kollateralschäden‘ als traditionelle Bombardements, gerade weil die Rhetorik der ‚Präzision‘ dem militärisch-politischen Komplex die nötige Rechtfertigung gibt, um explosives Material auch in zivilen Umgebungen einzusetzen. Das führt natürlich zu einer Gefährdung, Verletzung und Tötung von Zivilist/innen.“