IMI-Aktuell 2017/061

Sportsoldaten: Zwangsjacke

von: 3. Februar 2017

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Wie auch in IMI-Studie 1/2017 kritisiert wurde, ist die Bundeswehr-Sportförderung nicht nur moralisch fragwürdig, sondern zusätzlich auch noch reichlich ineffizient. Überraschend deutlich kritisiert nun auch der neue Athletensprecher Max Hartung das Modell. Die FAZ schreibt: „Max Hartung, der Fechter, wird sich auf eine Parade und eine heftige Riposte einstellen müssen. Der neue Vorsitzende der Athletenkommission im Deutschen Olympischen Sportbund hat mit seiner Forderung, die Sportförderung durch die Bundeswehr in Frage zu stellen, an einem Tabu gerüttelt. […] Die Bundeswehr hat das Geld dafür. Angeblich fließen zusammengerechnet 50 Millionen Euro pro Jahr in eine Militär-Leistungssportförderung. Aber darf es sich eine selbsterklärte Sportnation leisten, Athleten in eine Art Zwangsjacke mit militärischen Rangabzeichen zu stecken, damit sie ihr Talent entfalten können? Der Hinweis, jeder in diesem Land habe die Wahl, trifft zwar zu. In der Leistungssportrealität aber sind schon klassische Wehrdienstverweigerer vom symbolischen Dienst an der Waffe überzeugt worden. Und zwar von Sportverbänden, die ihre Unterstützung für Athleten vom Eintritt in die Bundeswehr abhängig machen.“ (jw)