Pünktlich zur diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz häufen sich die kriegsbefürwortenden Äußerungen ihres Leiters Wolfgang Ischinger. Mit dem Beschluss zur deutschen Beteiligung am Syrien-Einsatz im Rücken scheint die westliche Gemeinschaft allerdings selbst für Ischingers Geschmack kriegswillig genug, um sich auch wieder denjenigen zu widmen, die sich dieser „europäischen Solidarität“ bisher entziehen: „Ich kämpfe auch persönlich gegen die pazifistische Neigung in Deutschland, dass jede Form der militärischen Intervention verteufelt wird. Im Jahr 2011, als der Bürgerkrieg los ging, herrschte in Berlin die Meinung vor: Wer interveniert, löst einen Flächenbrand aus. So intervenierte Deutschland nicht, die USA nicht, ebensowenig Frankreich und Großbritannien. […] Wir tragen durch unser Wegschauen Mitverantwortung. Und wir sind mitschuldig am Tod von Hunderttausenden von Menschen, weil wir nichts getan haben.“
Die feindlichen Kräfte im eigenen Land addieren sich für Ischinger zu einer diffusen Gruppe von Menschen, die seine Arbeit „aus pazifistischen, ideologischen und politischen Gründen boykottieren“. So werden mit diesem Ziel auch im Jahr 2016 wieder vereint Kriegsgegner_innen in München zusammen kommen, um am kommenden Samstag den 13. 2. gegen die Münchener Sicherheitskonferenz zu demonstrieren: Aufruf, Programm und Route. (tg)