IMI-Aktuell 2015/301

Saakaschwili und Transnistrien

von: 16. Juni 2015

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Ein angeblicher Überläufer aus dem Ukrainischen Auslandsgeheimdienst, Aleksej Miroschnitschenko, hat in Lugansk berichtet, dass Michail Saakaschwili in Odessa zum Gouverneur eingesetzt wurde, um einen Konflikt mit Transnistrien zu entfachen. Der Plan sei von den Amerikanern ausgearbeitet worden. Saakaschwili habe Verbindungen zur Organisierten Kriminalität. Für das Entfachen des Konflikts in Transnistrien hätten die Amerikaner Saakaschwili den Hafen von Odessa versprochen, damit er dort den Schmuggel organisieren könne.

Die in Transnistrien stationierten russischen Truppen sind seit Ende Mai von Nachschub auf dem Land-, Luft- und Seeweg abgeschnitten. Die Ukraine hatte entsprechende Abkommen mit Russland gekündigt, und auch die prowestlich gewendete Republik Moldau verweigert alle Transitrechte.

Sollte Russland nun versuchen, seine Soldaten zu versorgen, ließe sich ein Zwischenfall mit ukrainischen und/oder moldawischen Truppen leicht inszenieren. Auch der renommierte US-Osteuropa-Historiker Stephen F. Cohen hat kürzlich darauf hingewiesen, dass die Friedensbemühungen von Außenminister Kerry von der »Kriegspartei« in Washington hintertrieben würden und Transnistrien zur Eskalation des Ukraine-Konflikts benutzt werden könnte.

Cohen war in der vergangenen Woche an der Gründung des »American Committee for East-West Accord« (ACEWA) beteiligt, dem u. a. der frühere US-Botschafter in Moskau, Jack F. Matlock, angehört. Ziel ist die Verhinderung eines neuen Kalten oder gar Heißen Krieges zwischen den USA/Europa und Russland.   (Cha)