IMI-Aktuell 2014/273

Indien in einer multipolaren Welt

von: 12. Mai 2014

Drucken

Hier finden sich ähnliche Artikel

East Asia Forum hat die Positionierung Indiens zum Krim-Konflikt thematisiert. Indien hatte sich, wie die anderen BRICS-Länder auch, bei dem UN-Votum zur territorialen Integrität der Ukraine enthalten und zudem Sanktionen gegen Russland abgelehnt. Der Autor des Artikels, Priya Chacko, erkennt in diesem Votum das indische Bestreben, eine Welt mit multiplen Machtzentren zu schaffen: „it is the product of India’s ongoing adherence to a foreign policy doctrine of strategic autonomy and its broader foreign policy goal of creating what its officials have termed a ‘poly-centric multi-state system’. In such a system, Russia and strategic coalitions — like the BRICS, which engage Russia, India and other ‘rising powers’ — are viewed by India as key players.“
Chacko hebt jedoch hervor, dass Indien sich keinesfalls einseitig auf die russische Seite schlage – zu groß seien die gemeinsamen Interessen und die Bedeutung der USA für Indien. Zu den globalen Prioritäten des Landes heißt es: „None of this means that India is a radical revisionist state which is seeking sweeping changes in the international system. There will be limits to what India will tolerate from Russia and other states that challenge the system. Ultimately global stability is important for India’s economic development.“ Die indische Position spiegelt die komplexen Interessenkonstellation des Multipolarisierungsprozesses wider. Auf verschiedene Aspekte dieses Prozesses, geht diese IMI-Analyse ein. (mp)