IMI-Aktuell 2014/042

Vollmer: Späte Erkenntnis

von: 27. Januar 2014

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Die ehemalige grüne Bundestagsabgeordnete Antje Vollmer geht in einem FR-Artikel (24.01.2014 via bpb-9-11-newsletter) scharf mit der „Arroganz des Westens“ nach dem Fall der Sowjetunion ins Gericht: „Die strategische Landkarte erschien vielversprechend: Das erste, durchaus realistische Ziel der westlichen Außenpolitik war die Hegemonie über Osteuropa. Das zweite Ziel war die Neuordnung des Nahen Ostens mit den Mitteln des ‚regime-change‘ in all den Nationen, die früher Verbündete der SU waren (der ehemalige NATO-General Wesley Clark nennt in einem Vortrag und Interview aus dem Jahr 2007 ausdrücklich Irak, Syrien, Libanon, Libyen, Somalia, Sudan und Iran). Das dritte Ziel war der Zugang und Zugriff auf die zentralasiatische Region, wo die kommende Konkurrenz zu China vermutet wurde. Auch dafür nahm der Iran eine Schlüsselstellung ein. Der entscheidende Wendepunkt dieser anfangs erfolgreichen Geo-Strategie war der im Frühjahr 2003 von den USA fast im Alleingang begonnene Irak-Krieg, dem postwendend die Beistandserklärung der NATO für den bis heute andauernden ‚Krieg gegen den Terror‘ folgte.“ Vollmer „vergisst“ dabei, dass der – mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Partei (und ihr selbst) geführte – Angriffskrieg gegen Jugoslawien der eigentliche Sündenfall war, unter eklatanter Verletzung des Völkerrechts losgelöst von einem Mandat des UN-Sicherheitsrates ein Land mit Krieg zu überziehen. (jw)