In IMI-Standpunkt 2013/033 wurde davor gewarnt, das neue – offensive – Mandat der UNO im Kongo könne leicht zu einer weiteren Eskalation beitragen. In eine ähnliche Richtung argumentiert nun ein Beitrag der „Stiftung Wissenschaft und Politik“: „Eine Politisierung der Truppe – und eine gefährliche Regionalisierung des Konflikts – ist wahrscheinlich. Statt auf eine militärische Lösung zu hoffen, sollten Europäische Union (EU) und MONUSCO die Bemühungen um Reformen unterstützen und der kongolesischen Regierung gegenüber deutlichere Töne anschlagen als bisher.“
Demgegenüber sehen andere in der neuen offensiven Vorgehensweise der UN-Truppen bereits einen Prototyp für andere künftige Einsätze. So schreibt Peter Dörri, Chefredaktor bei AfrikaEcho, auf dem Blog Offiziere.ch (via bpb-9-11-newsletter): „Sollte das Interventions-Modell, mit dem die UN im Kongo experimentiert, Erfolg haben, könnte das einen Paradigmenwechsel für die Peacekeeping-Missionen der UN weltweit nach sich ziehen. Dabei ist es kein Zufall, dass dieses für die UN neue Modell in Afrika ausgetestet wird. Die Friedensmission in Somalia, die unter der Aufsicht der Afrikanischen Union steht, arbeitet schon länger mit erheblich offensiveren Strategien als die UN bisher bei eigenen Missionen toleriert hat. Afrikanische Staaten scheinen außerdem willens, die Risiken einzugehen, die mit einer offensiven Mission einhergehen – tote Soldaten sind für europäische Regierungen viel schwerer politisch zu verkaufen, als für die Verantwortlichen in Pretoria und Kampala.“ (jw)