IMI-Aktuell 2023/774

Ukraine: „All In“?

von: 4. Dezember 2023

Drucken

Hier finden sich ähnliche Artikel

Unter dem Titel „‚Dieses elende Fegefeuer bringt kein Ergebnis'“ veröffentlichte tagesschau.de am vergangenen Sonntag (3.12.) ein Interview mit dem österreichischen Oberst Markus Reisner, der zu den eher nüchternen vielzitierten Experten zum Kriegsverlauf in der Ukraine gehört. Darin äußert er die Meinung, dass die Ukraine den Krieg verlieren werde, wenn der Westen seine Unterstützung nicht massiv ausweite und „All In“ gehe:

„Europa scheint den Ernst der Lage nicht erkannt zu haben. Warum? Weil das verbunden sein müsste mit tatsächlich signifikanten kriegswirtschaftlichen Anstrengungen. Die NATO sagt selbst: Das Fass ist langsam leer, mehr haben wir nicht. Produktionskapazitäten hochzufahren dauert Jahre, nicht Monate. […]

Wenn wir zum Schluss kommen, dass wir nicht bereit sind, die Ukraine so zu unterstützen wie notwendig, dann muss man das aus meiner Sicht kommunizieren und beginnen möglicherweise Verhandlungen zu führen. Dann hat Russland uns aber genau dort, wo es uns haben will, und Russland wird mit dem weiter machen, was es will. Und das ist die Vernichtung der Ukraine.“

„All In“ ist eine Metapher aus dem Poker und bedeutet, dass man alles setzt, was man hat. Wenn man dann verliert, verliert man alles, kann auch nicht weiterspielen…