Immer mehr Quellen bestätigen, dass Ende März 2022 eine Verhandlungslösung im Ukraine-Krieg möglich gewesen wäre, in deren Zentrum die Neutralität des Lands im Tausch gegen Sicherheitsgarantien und den russischen Rückzug auf den Stand vor dem 24. Februar 2022 gestanden hätte (siehe IMI-Aktuell 2023/693). Nun weist infosperber.ch auf Aussagen von Dawyd Arachamija hin, der bei den Istanbul-Gesprächen die ukrainische Verhandlungsdelegation geleitet hatte, die dies ebenfalls untermauern: «Die Russen haben wirklich fast bis zum letzten Moment gehofft, dass sie uns zwingen würden, ein solches Abkommen zu unterzeichnen, damit wir die Neutralität annehmen. Das war das Wichtigste für sie. Sie waren bereit, den Krieg zu beenden, wenn wir – wie einst Finnland – der Neutralität zustimmten und uns verpflichteten, der NATO nicht beizutreten. Das war in der Tat der entscheidende Punkt. Alles andere über Entnazifizierung, die russischsprachige Bevölkerung und blablabla war nur Rhetorik und politische ‹Würze›.» (jw)