Der emeritierte Politikprofessor und ehemalige Direktor des Instituts für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr Hamburg, August Pradetto, äußert sehr äußerst kritisch gegenüber dem Kern der sogenannten Zeitenwende. In der österreichischen International schreibt er: „Die Begründung einer umfassenden, auf Dauer angelegten NATO-Aufrüstung mit der Gefahr eines russischen Angriffskriegs gegen Europa ist manipulative Desinformation. Oder angstbesetztes Nachbeten antiwestlicher Vernichtungsphantasien extremer russischer Nationalisten. Mit dem Krieg hat Moskau auch noch die Reputation als starke Militärmacht verloren. Was Moskau bleibt, sind sein nukleares Drohpotenzial und der Terror. Beidem kann nicht in erster Linie durch konventionelle Aufrüstung im Westen begegnet werden. Das aber ist materiell und militärisch der wesentliche Inhalt der Zeitenwende.“ (jw)