Die Zeitschrift Sirius versucht sich als Sammelbecken militaristischer Hardliner zu etablieren. Jüngstes Beispiel ist ein Artikel von Ex-NATO-General Heinrich Brauß, der über erweiterte NATO-Atomschlagsoptionen und die Reaktivierung der Kalte-Kriegs-Doktrin Flexible Response fabuliert: „Die Posture der NATO muss darauf angelegt sein, dass die russische Führung, sollte sie eine militärische Aggression gegen die NATO oder einen oder mehrere Verbündete ins Auge fassen, beim Abwägen von Erfolgswahrscheinlichkeit und Risiken zu dem Schluss kommt, dass selbst ein begrenzter Angriff sofort die gesamte NATO auf den Plan riefe, vor allem auch die USA, und die NATO bereit und entschlossen wäre, das gesamte Spektrum an Optionen zu nutzen. […] Die genannten Prinzipien und Mechanismen entsprechen grundsätzlich denen der Strategie der Flexible Response aus der ‚Hochzeit‘ des Kalten Kriegs, die auf der legendären MC 14/3 von 1967/68 basiert. […] Der Logik von Flexible Response folgend braucht man mehrere Optionen, um im Einsatzfall die erfolgversprechendste auswählen zu können. Vorstellbar sind landgestützte, präzisionsgelenkte Mittelstreckenraketen und/oder Marschflugkörper, die nukleare Gefechtsköpfe tragen können.“ (jw)