IMI-Aktuell 2022/385

Zielbild Einsatzkräfte Heer

von: 9. August 2022

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Im Fähigkeitsprofil von 2018 wurde die Losung ausgegeben, der NATO bis 2027 eine voll ausgestattete – kaltstartfähige – Division (~15.000 bis 20.000 Soldat*innen) und bis 2032 drei Divisionen zur Verfügung zu stellen (siehe IMI-Standpunkt 2018/029). Der Daraufhin entwickelte Plan Heer orientierte sich an der Umsetzung dieser Vorgaben, wurde aber bereits vor wenigen Monaten wieder einkassiert, als Heeresinspekteur Alfons Mais in einer Rede andeutete, die erst Division solle bereits 2025 zur Verfügung stehen. Das passt auch insofern, weil für das das neue Streitkräftemodel der NATO (New Force Model), das ebenfalls spätestens 2025 am Start sein soll, ebenfalls eine schwere deutsche Division (sowie 65 Kampflugzeuge und 20 Kriegsschiffe) zugesagt wurde. Mit ihm will das Bündnis in der Lage sein, innerhalb von 10 Tagen 100.000 Soldat*innen und bis Tag 30 200.000 weitere Soldat*innen verlegen zu können (siehe IMI-Analyse 2022/34).

Im Juni sickerten dann erste Informationen über das neue „Zielbild Einsatzkräfte Heer“ durch, von dem es hieß, die Division 2025 werde unter Führung der 10. Panzerdivision in Veitshöchheim stehen (siehe IMI-Aktuell 2022/294). Nun erschienen im Reservistenblatt loyal detaillierte Informationen zum Zielbild Einsatzkräfte Heer – die wohl wichtigste neue Information: auch die zweite schwere Division wird zeitlich deutlich auf 2027 vorgezogen. Sie soll unter dem Kommando der 1. Panzerdivision in Oldenburg stehen, die Zielstruktur des Heeres wird mit einer detaillierten Kästchenkunde dokumentiert. Erwähnenswert auch noch die wichtige Rolle, die der Reserve zugedacht ist und im loyal-Artikel wie folgt erklärt wird: „Damit die drei Divisionen im Kriegsfall durchhaltefähig werden, müssen sich die Reservetruppen nahtlos innerhalb kürzester Zeit aktivieren lassen. Dazu soll eine „tiefe Integration“ der Reserve in die aktiven Verbände erfolgen.“ (jw)