IMI-Aktuell 2019/727

Fähigkeitsprofil: Runtergeschraubt

von: 20. Dezember 2019

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Im Fähigkeitsprofil der Bundeswehr von 2018 wurde das ambitionierte Ziel ausgegeben, bis 2031 drei schwere Divisionen für mögliche Auseinandersetzungen mit Russland in die NATO einzuspeisen (siehe IMI-Analyse 2019/29). Spiegel Online berichtet heute nun, dass sich die Bundeswehr nun im „Bericht zur Fortschreibung des Fähigkeitsprofils der Bundeswehr“ von diesem Ziel partiell verbschiedet hat: „Die Militärplaner verabschieden sich auch von ihrer Zusage an die Nato, bis Ende 2031 drei voll ausgerüstete Heeresdivisionen mit jeweils etwa 20.000 Soldaten aufzustellen. Der dritte Großverband werde nun nur noch in „gekaderter“ Form geplant, also als Formation, die bei Bedarf mit Reservisten aufgefüllt würde.“

Augengeradeaus ergänzt, dass selbst mit der im Fähigkeitsprofil bereits deutlich von aktuell etwa 180.000 auf 203.000 Soldaten aufgestockt Truppenstärke die drei Divisionen allein schon personell nicht bestückt werden könnten: „Selbst bei der Zielgröße von 203.000 Soldatinnen und Soldaten im Jahr 2025 (zum Vergleich: aktuell sind es knapp 183.000) könne nicht alles umgesetzt werden, was der NATO zugesagt wurde, heißt es in dem Bericht: ‚Erste Abschätzungen für eine mit dem Zwischenschritt Ende 2031 zu erreichende vollumfängliche Erfüllung aller durch Deutschland akzeptierten NATO-Planungsziele weisen in Richtung eines deutlich höheren Gesamtbedarfs an Soldatinnen und Soldaten.‘“ (jw)