IMI-Aktuell 2016/077

Milliardengeschäft: 250.000 Söldner

von: 11. Februar 2016

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Aus Anlass ihrer Teilnahme an der am Wochenende stattfindenden Münchener Sicherheitskonferenz veröffentlichte die Anti-Korruptionsorganisation Transparency International Germany heute eine Studie zu privaten Sicherheitsfirmen in Kriegsgebieten.

Ungefähr 250.000 Mitarbeiter privater Militär- und Sicherheitsfirmen seien momentan allein in Afghanistan und im Irak tätig – es sei laut der Studie, ein kaum reguliertes und korruptionsförderndes Geschäft im Wert von mittlerweile 200 Milliarden Dollar. Vor allem Regierungen, internationale Organisationen, NGOs sowie Bauunternehmen nutzen solche Sicherheitsfirmen, welche unterschiedliche Dienste leisten wie: “armed protection, military logistics, maintenance and repair, training of local armed and police forces, election monitoring, and reconstruction“. Doch sollen ihnen langsam vermehrt Kampfeinsätze ermöglicht werden. Auch die Bundeswehr, die 2004 und 2005 noch das Outsourcing von militärischen Aufgaben offiziell ablehnte, arbeitet nun mit Sicherheitsfirmen zusammen – wodurch sich auch die parlamentarisch erlaubte Obergrenze leicht überschreiten lässt.

Im Zusammenhang mit Afghanistan listet die Studie folgende Kritikpunkte auf: Gewaltanwendung gegen die Bevölkerung, außerrechtliche Tötungen, Ausbeutung und Misshandlung, u.a. Schutzgelderpressung Kidnappings, Menschenhandel, Plünderung. Auch seien afghanische Sicherheitsfirmen in lokale bewaffnete Machtkämpfe verwickelt gewesen. Zudem gelingt es privaten Militär- und Sicherheitsunternehmen fast immer, weder in Afghanistan noch in ihren Heimatländern einer Strafverfolgung zu unterliegen. (ja)

Infos zur Demo gegen die Sicherheitskonferenz diesen Samstag, den 13.02.2016, sind hier zu finden: http://sicherheitskonferenz.de/