IMI-Aktuell 2015/460

Russische Waffenverkäufe

von: 3. September 2015

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Die indische Tageszeitung »Business Standard« berichtete von der Teilnahme eines ihrer Journalisten an einer Tour durch die russischen Waffenschmieden auf Einladung der dortigen Industrie. Der Zweck dieser Einladung sei gewesen, die Botschaft zu vermitteln, dass aufgrund von sinkenden Aufträgen der russischen Regierung, die russische Waffenindustrie nun aggressiver um ausländische Aufträge werben müsse. Wegen der westlichen Sanktionen und den sinkenden Ölpreisen seien die Einnahmen des russischen Staates geschrumpft, was negative Auswirkungen auf die 2010 von Präsident Putin gemachte Zusicherung habe, ungefähr 650 Mrd. US-Dollar für die Erneuerung von Russlands alterndem Militärarsenal ausgeben zu wollen. Nach Jahren steigender Verteidigungsausgaben – das »Stockholm International Peace and Research Institute« (SIPRI) gibt im Zeitraum von 2004-2013 eine Steigerung des russischen Militärhaushalts um 108 % an – sei das russische Budget 2015 an einem Wendepunkt angelangt. Ein Bericht der russischen Denkfabrik »Centre for Analysis of Strategy and Technologies« (CAST) von Anfang 2015 prognostizierte eine Krise der russischen Militärausgaben: “The modern Russian economy just does not generate enough resources to finance the current 2011-2020 rearmament program”. Eine besorgniserregende Entwicklung: Denn nach SIPRI sei Russland bereits heute der zweitgrößte Waffenexporteur der Welt mit einem Marktanteil von 27 %. (mh)