Bei jetzt.de, der Jugendseite der Süddeutschen Zeitung, findet sich ein Artikel eines Teilnehmers des 133. Jugendpressekongresses, der unter dem Motto „Das Heer in Gegenwart und Zukunft – eine Herausforderung für junge Leute“ Ende 2013 stattfand. Der Bericht liefert Einblicke, weshalb in Deutschland viele Journalisten sich womöglich selbst noch in die Tasche lügen, neutral über das Thema Bundeswehr zu berichten, es aber in keiner Weise tun. Vollkommen unreflektiert heißt es darin: „In den Workshops lernten wir, Themen sachlich und aus der Sicht eines Unbeteiligten darzustellen, ohne dabei eine persönliche Meinung einfließen zu lassen. Informationsmaterialien für unsere Projekte erhielten wir über eine Medienbörse, die im Hauptgebäude der Offiziersschule stattfand. Dort bestürmten wir Generäle, Offiziere, Soldaten und freiwillig Wehrdienstleistende mit Fragen über ihre Arbeit, ihre Einsätze und die Schwierigkeit Privatleben und Karriere unter einen Hut zu bringen.“
Damit das Ganze nicht ganz so unausgewogen ist, wurden augenscheinlich noch Fachleute aus der Branche hinzugezogen: „Sehr geholfen hat uns bei unserer Arbeit, dass wir professionelle Hilfe von dem Profi-Reporter Christian Friedewald von der ‚Bild‘ in Anspruch nehmen konnten.“ Dann ging es weiter zur Militärparade: „Trotz arktischer Kälte wurde die Vorführung ‚Heer: Action Life‘ begeistert von allen Teilnehmern aufgenommen. Die anschließende Besichtigung der Panzer sorgte insbesondere bei den männlichen ‘Junior-Journalisten‘ für große Begeisterung. Alle Fragen zu technischen Details wurden von den Soldaten geduldig beantwortet.“
Abschließend scheint das Manöver ganz den Zweck erfüllt zu haben, den die Bundeswehr damit verfolgt haben dürfte: „Am Ende der Veranstaltung wurden alle Ergebnisse vorgestellt. Mein persönliches Bild von der Bundeswehr hat sich deutlich verändert, da keine monotone Menschengruppe im Gleichschritt durch die Felder exerzierte.“ (jw)