IMI-Aktuell 2016/328

Polen: „Große Mobilmachung“

von: 6. Juni 2016

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Der Standard berichtet über die Eingliederung einer umfangreichen paramlitärischen Truppe in die regulären Streitkräfte, die zur Abwehr „hybrider Bedrohungen“ dienen soll, die, so der Vorwurf, von Russland ausgingen: „Polen wird ab September die ersten Freiwilligen in seine auf 35.000 Mann angelegte paramilitärische Truppe zur Landesverteidigung eingliedern. […] Bei den Freiwilligen soll es sich demnach um Zivilisten handeln, die eine militärische Ausbildung erhalten.“ Näher  betrachtet handelt es sich hier um einen Bestandteil einer „Großen Mobilmachung in Polen“, wie die FAZ es nennt: Es gibt Nato-Unterricht an Schulen und Militärpicknicks für die ganze Familie. Anlässlich des Nato-Gipfels wirkt die anti-russische Stimmung im Land aufgeheizt.“ Wie die Paramilitäs in diesem Kontext primär ideologisch Sinn machen, erläutert ein Beitrag in der jungen Welt: „Während im Internet schon gespottet wird, der militärische Wert der Macierewicz-Truppe liege vor allem darin, dass sich die »Russen« bei ihrem Anblick totlachen würden, fällt tatsächlich auf, dass der Verteidigungsminister in seiner Ansprache in Ostroda eher ideologisch argumentierte. »Wir beenden eine Zeit, in der die polnische Armee systematisch ausgehöhlt und geschwächt wurde«, erklärte Macierewicz vor den bei der Messe versammelten Schülern und Militariafans. »Ihr seid der Kern dieses Prozesses, Ihr sollt nicht nur die Stärke der polnischen Armee wiederherstellen, sondern auch den Stolz, die Willensstärke und den Glauben an die Notwendigkeit der polnischen Verteidigungsanstrengung wiederbeleben.«“ (tp/jw)