IMI-Aktuell 2015/570

Okinawa gegen neue US Militärbasis

von: 14. Oktober 2015

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In Japan findet momentan ein Kräftemessen zwischen der nationalen Regierung und dem Gouverneur von Okinawa um die Entscheidungshoheit über die Zukunft der US Militärbasis Futenma auf der südjapanischen Insel Okinawa statt.
Laut dem Nachrichtenportal military.com, habe Okinawas Gouverneur Takeshi Onaga die Erlaubnis der Bodenaufschüttung in der Bucht von Henoko für die Errichtung einer neuen us-amerikanischen Militärbasis, welche eine bereits auf der japanischen Insel vorhandene ersetzen soll, zurückgezogen – die Regierung in Tokio unterstütze jedoch weiterhin das militärische Bauvorhaben.
Seine erklärte Opposition gegen die Basis hat im Wahlkampf Onagas eine fundamentale Rolle gespielt. Die Annullierung der bereits von seinem Vorgänger in Jahr 2013 erteilten Bauerlaubnis in Henoko zeigt, dass er an seinem Wahlversprechen, die neue Basis zu verhindern, bisher festhält. Ob die Arbeiten tatsächlich dadurch eingestellt werden können, bleibt abzuwarten, denn der japanische Verteidigungsminister General Nakatani kündigte an, vor Gericht die Entscheidung des Gouverneurs außer Kraft setzen zu wollen.
Seit mehreren Jahrzehnten wehren sich die Bewohner_innen Okinawas gegen die Präsenz von mehreren us-amerikanischen Militärbasen und 50 000 Soldat_innen, welche ca. 5% der gesamten Inselfläche für sich einnehmen. Der seit den 1990ern verhandelte und geplante Umzug der U.S. Marine Corps Air Station Futenma von einer dicht in eine dünn besiedelte Gegend, sowie die stark ausgeprägte Militarisierung der Insel generell, stößt auf Widerstand unter den Bewohner_innen, welche an den einhergehenden negativen Auswirkungen auf die Umwelt, Gesundheit und Wirtschaft leiden. (ja)