IMI-Aktuell 2025/544
Drohnenwall: Kritik
(29.09.2025)
Die IMI-Analyse 2025/13 warnte am „Beispiel ‚Drohnenwall'“ vor „[b]eschleunigte[r] Aufrüstung und Kontrollverlust bei Drohnen und KI“ und der Rolle von Startups, die Fakten schaffen wollen: „die Interessen der Industrie bestimmen die Strategie“. Letztere beleuchtete die IMI-Studie 2025/02 („Neue Waffen, neues Geld? ‚Defence-Startups‘ in der BRD“) ausführlicher. Kürzlich kritisierte das IMI-Aktuell 2025/527, wie eine Sendung von ‚maybritt Illner‘ ziemlich offensichtlich und offenbar geplant zu einer reinen Propagandasendung für die Idee des Drohnenwalls wurde.
Diese Vorgänge gehen nun offenbar auch dezidierten Befürworter*innen der deutschen Hochrüstung zu weit. So veröffentlichten Claudia Major und Christian Mölling einen Gastebeitrag auf Spiegel.de mit dem entschiedenen Titel „Stoppt den Hype um Drohnen!“. Beobachtet wird auch dort, dass einige „Industrielle, Investoren und Volkswirtschaftler“ Werbung für den Drohnenwall machen würden. Weiter wird ausgeführt:
„Gefährlich werden solche Werbeslogans, wenn sie politische Entscheidungen beeinflussen, wie jüngst bei EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die ankündigte, den ‚Drohnenwall‘ vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer schaffen zu wollen. Hier zeigt sich, dass die Erfahrungen aus der Ukraine verzerrt wahrgenommen werden und zu riskanten Ableitungen führen.“
Sie weisen ferner darauf hin, dass ein Drohnenwall nur nahe der eigenen Grenze operieren könne, „westliche Gesellschaften das geringe Tempo und die starke Abnutzung eines Drohnenkriegs mit täglichen Opfern in Schützengräben kaum durchhalten“ würden, der massenweise Einsatz von Drohnen in der Ukraine eigentlich nur als Notlösung wegen Mangels an Artillerie begonnen wurde und die Ukraine „dem Sieg (leider) nicht näher“ brachte.