IMI-Aktuell 2016/184
Clinton: Haydens zweite Wahl
(29.03.2016)
Der ehemalige Chef des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes CIA, Michael Hayden, sprach in einem Interview mit POLITICO über das Rennen um das höchste politische Amt in den USA. Im Gespräch wurde er unter anderem gefragt, in wem er am ehesten eine Gefahr für die nationale Sicherheit sehe, sollte diejenige Person ins Präsidentenamt gewählt werden: Hillary Clinton oder Donald Trump (Die Frage war auf diese beiden Kandidaten begrenzt). Hayden antwortete: „Donald Trump. […] I view his current statements as erratic… I just don’t know what it is he’s going to do.”
Er positionierte sich zwar wenig überraschend als jemanden, der sein Kreuz eher auf Seite der Republikaner setzt. Doch der Kandidat, den er favorisiere, den Gouverneur von Ohio John Kasich, hätte wenig Aussicht auf Erfolg im Rennen. Bislang konnte er lediglich seinen Heimatstaat Ohio gewinnen. Er wurde gefragt, wen er favorisieren würde, wenn Kasich die Nominierung nicht schaffen sollte. Hier antwortete er: „Number two… in the narrowly defined national security lane — I’m not talking about all the stuff to the right and all the stuff to the left, number two right now, best prepared from Day One: Secretary Clinton”.
Somit positioniert sich ein weiterer Konservativer, der in der Vergangenheit die Herangehensweise der Obama-Administration an Themen, die die nationale Sicherheit betreffend, als zu weich bezeichnet hatte und an den euphemistisch als „enhanced interrogations“ bezeichneten Folterpraktiken festhalten würde, für Clinton aus. Er ist der Meinung, dass „we need to be tougher. I do think our tolerance for collateral damage is far too low.” Gefragt zu den gezielten Tötungen, beschwerte er sich, dass sich Journalisten mehr auf den Tod unschuldiger Zivilisten konzentrieren würden als auf die „Erfolge“ des Drohnenkriegs. Über weitere Konservative Unterstützer Clintons, wurde hier schon öfters berichtet (siehe: IMI-Aktuell 2014/379, IMI-Aktuell 2016/119). (ma)