IMI-Aktuell 2015/594
Syrien: Luftkriegstote
(24.10.2015)
Vor rund 13 Monaten begann eine US-geführte Koalition einen Luftkrieg in Syrien. Seit etwa einem Monat startete auch Russland dort einen aus der Luft geführten Krieg (Aktuell 2015/535). Die Folgen der Angriffe dieser Kriegsparteien sind beträchtlich. Das in Großbritannien ansässige »Syrian Observatory for Human Rights« (SOHR) behauptet, dass seit Beginn des US-geführten Luftkriegs in Syrien am 23.09.2014 (bis zum 23.10.2015) durch diese Luftangriffe insgesamt 3.650 Menschen getötet worden seien. Hunderte weiterer Menschen seien verletzt worden. 225 Tote wurden von der SOHR als Zivilisten bezeichnet (davon 65 Kinder und 40 Frauen). »Defense One« weist nun unter Bezugnahme auf das SOHR als Quelle auf die Toten hin, die durch die am 30.09.2015 begonnenen russischen Angriffe, regelmäßig vom russischen Verteidigungsministerium als „pinpoint strikes“ bezeichnet, verursacht worden sein sollen. Demnach seien in rund drei Wochen 370 Menschen getötet worden. Davon seien 127 Personen Zivilisten (34 %), inklusive 36 Kinder und 34 Frauen, gewesen. Auf »Augengeradeaus!« befinden sich normalerweise täglich neu eingestellte offizielle Meldungen des russischen Verteidigungsministeriums (in englischer Sprache) und der »Operation Inherent Resolve« der US-geführten Koalition über ihre Luftangriffe und ihre sog. „Erfolge“, die im Widerspruch zu den oben genannten Informationen stehen. Zu den Ziviltoten im Syrien-Krieg erschien bereits das Aktuell 2015/505. Die Anzahl der Flüchtlinge, die hierzu durch die Luftangriffe beider Seiten gezwungen wurden, dürfte sich schwer beziffern lassen. (mh)