IMI-Aktuell 2023/672
Gaza: Rekord-Bombenmenge auf Zivilisten
(13.10.2023)
Einem Post des israelischen Militärs (IDF) ist zu entnehmen, dass in 6 Tagen nun über 6000 Bomben auf den Gaza-Streifen abgeworfen wurden. Laut Washington Post wurden 3600 Ziele getroffen. Die Zeitung zitiert Marc Garlasco von der Dutch organization PAX for Peace und ehemaliger U.N.-Kriegsverbrechen-Ermittler in Libyen, der diese unglaubliche Menge mit anderen Kriegen vergleicht:
“Israel is dropping in less than a week what the U.S. was dropping in Afghanistan in a year, in a much smaller, much more densely populated area, where mistakes are going to be magnified.”
Dies seien so viele Bomben wie die USA in einem Jahr auf Afghanistan abgeworfen habe. Doch Gaza ist einer der am dichtesten besiedelten Orte der Welt.
Der Post der IDF behauptet all diese Bomben auf „Hamas-Ziele“ abgeworfen zu haben. Doch der Post ist mit einer FakeNews-Warnung ‚geflaggt‘, die darauf hinweißt, dass die meisten der Bomben auf Wohngebiete abgeworfen wurden, und einen Artikel des Guardian dazu verlinkt.
Seit die Hamas miz ihrer Terror-Offensive rund 1300 Israelis, davon mindestens 1000 Zivilist*innen, töteten, seien über 1400 Menschen in Gaza durch die israelische Bombardierung gestorben, davon 447 Kinder und 248 Frauen. Zudem kommunizierte Israel den Vereinten Nationen (UN), dass die rund 1,1 Millionen in Nord-Gaza lebenden Menschen die Gegend innerhalb von 24 Stunden verlassen sollten. Der Sprecher des Generalsekretariats der UN, Stéfane Dujarric, meinte: The United Nations considers “it impossible for such a movement to take place without devastating humanitarian consequences.”
Diese Vertreibung der Menschen der Region kommt zu einem Zeitpunkt, da die Belagerung bei großen Teilen der Bevölkerung schon zu Wassermangel führt, die Elektrizät wegen Treibstoffmangel in fast dem ganzen Gebiet schon ausgefallen ist, und der einzige Grenzübergang, über den die Bevölkerung das Gebiet von Rafah aus nach Ägypten verlassen könnte, geschlossen wurde, nachdem Israel ihn bombardierte. Dieses Vorgehen stellt laut internationalem Recht und Einschätzungen von zB Human Rights Watch ein Kriegsverbrechen dar.
Derweil kamen 1000 Bomben Nachschub aus den USA. Deutschland will Israel ebenso mit militärischen Gütern unterstützen und gibt als ersten Schritt zwei von Israel gealeste Heron II Drohnen zurück, bevor weitere Munition geschickt werden soll. (PF)