Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2022/340

Gas weggekauft

(11.07.2022)

Mehrere Länder in Südasien leiden unter enormer Gasknappheit, weil europäische Länder, im Versuch sich von Gas aus russischen Pipelines zu lösen, das Flüssiggas auf dem Weltmarkt aufkaufen. In Pakistan und Bangladesh stehen deshalb schon mehrere Kraftwerke still, industrielle Produktion wird gestoppt oder verlangsamt und Energie rationiert. Der pakistanische Erdölminister Musadik Malik meint dazu: „Jedes einzelne Molekül, das in unserer Region erhältlich war, ist von Europa gekauft worden, weil sie ihre Abhängigkeit von Russland verringern wollen.“

Auch ein Sprecher des Beratungsunternehmens Wood Mackenzie stimmt dem zu: „Die europäische Gaskrise saugt die Welt bis aufs Blut aus.“ So hätten die europäischen Staaten ihren Flüssiggasimport vom 1. Januar bis zum 19. Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 49 Prozent gesteigert.

Da diese Länder nun auf die klimaschädlicheren fossilen Brennstoffe Kohle und Diesel zurückgreifen müssen, ist dies nicht nur für die von Energiearmut Betroffenen, sondern auch für die Umwelt keine gute Nachricht. Zudem ist das dann auch in Europa viel mehr verfeuerte Flüssiggas emissionsbelasteter als Gas aus Pipelines.

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