IMI-Aktuell 2022/123
Niger: Exil für Takuba
(02.03.2022)
Der nigrische Präsident Mohamed Bazoum kündigte in einem Interview mit der deutschen Welle an, dass die Kräfte der französischen und europäischen Anti-Terror-Operationen Barkhane und Takuba, die Mali nun verlassen sollen, zumindest in Teilen zukünftig in der Republik Niger stationiert werden können: „…wir haben Frankreich und die europäischen Länder gebeten, nicht zu gehen, sondern zu bleiben und uns bei unserem Kampf gegen den Terrorismus zu unterstützen. Sie haben prinzipiell zugestimmt“, so Bazoum. Dabei ginge es nicht um große Kontingente von Bodentruppen, sondern um Spezialkräfte, welche mit Luftunterstützung kämpfen sollen. „Wenn sie im Niger sind, werden sie im umkämpften Gebiet eingesetzt werden: an der Grenze zu Mali, vielleicht an der Grenze zu Burkina Faso. Sie werden mit unseren Soldaten auf die gleiche Art und Weise zusammenarbeiten wie zuvor mit den malischen Streitkräften… Es werden also ein paar hundert Leute sein, die Luft- und Bodenaktionen kombinieren“.
Da die Präsenz v.a. französischer Kräfte in der Region mittlerweile sehr unpopulär ist, will der nigrische Präsident diese Entscheidung an die Vertrauensfrage knüpfen: „Wenn die Abgeordneten die Entscheidung ablehnen, wird der Premierminister zurücktreten und wir werden von dieser Idee abrücken“.