IMI-Aktuell 2021/701
FCAS & Tempest: Fusion?
(24.11.2021)
Dem deutsch-französisch-spanischen Großprojekt Luftkampfsystem (FCAS) ist europaintern mit dem britisch-italienisch-schwedischen Tempest ein mächtiger Konkurrent entstanden (siehe IMI-Studie 2021/4b). Seit Jahren wird aber kritisiert, der europäische Markt habe nicht die Fähigkeit, zwei Großprojekte „durchzufüttern“. In diesem Zusammenhang wurde in Italien zum Beispiel bereits vor einiger Zeit vom „Instituto Affari Internazionali“ (IAI), einer der führenden Denkfabriken, argumentiert, das Land solle sich zunächst voll in Tempest einbringen, anstatt sich auf die absehbare Rolle als FCAS-Juniorpartner reduzieren zu lassen. Erst später, aus einer Position der Stärke heraus, solle erwogen werden, Tempest und FCAS zu verschmelzen, um so dem selbsternannten deutsch-französischen Führungsduo Zugeständnisse abringen zu können (siehe IMI-Analyse 2019/20b). Und tatsächlich deuten bei Reuters zitierte Aussagen des Chefs der italienischen Luftwaffe, Luca Goretti, darauf hin, dass das Land eine Fusion der beiden Programme anstrebt: „But it is natural that these two realities will merge into one, because investing huge financial resources in two equivalent programmes is unthinkable.“ (jw)